Dienstag, 21. Juli 2015

Ballettschläppchen: Die richtigen Ballettschläppchen finden

Analog zu dem Post zum Thema Spitzenschuhe, geht es heute um das Thema Ballettschläppchen. 

Ballettschläppchen gibt es in allen erdenklichen Formen, Farben und Variationen. Doch was ist beim Kauf der Schläppchen besonders wichtig?

Die richtige Größe:

Zunächst einmal müsst ihr die richtige Größe finden. Dabei könnt ihr euch nach eurer regulären Schuhgröße richten. Je nach Hersteller und Bezugsquelle muss eben die äquivalente ausländische Schuhgröße ausgewählt werden. Natürlich müsst ihr beachten, dass die Schuhe abhängig von Hersteller und Modell größer bzw. kleiner ausfallen können, von daher gilt: Unbedingt vor dem Kauf anprobieren. Gerade Anfängern empfehle ich sich beim ersten Kauf der Ballettschläppchen, eine kompetente Beratung zu Rate zu ziehen. 

Fakt ist: Der Schuh muss passen.

Das bedeutet, dass sich das Schläppchen eng an den Fuß anschmiegen soll, ohne diesen jedoch einzuengen. Viele Hersteller bieten zusätzlich zu der Schuhgröße auch die Auswahlmöglichkeit einer Schuhweite an. Hierbei gilt:

zu schmal = der Fuß ist eingeengt. Insbesondere der Druck, der auf den kleinen Zeh ausgeübt wird, ist hierbei nicht nur unangenehm, kann im ungünstigsten Fall sogar zu Deformation des Fußes führen.

zu breit = das Gefühl des Fußes zum Boden geht verloren. Der Schuh schmiegt sich nicht an den Fuß an und stellt anstatt eines haltgebenden Supports, eine Gefahr dar, da der Fuß aus de Schuh herausrutschen kann. Gleichzeitig stört der zu breite Schuh die Linie des Fußes.

zu lang = ein zu großer Schuh stellt eine Stolper- und Rutschgefahr dar. Gleichzeitig sieht der Fuß durch den Überstand nie gestreckt aus.

Neben diesen Kriterien muss auch der Sitz des Schläppchens an der Ferse beachtet werden. Ist das Fersenstück zu kurz, besteht die Gefahr, dass der schuh hinten von der Ferse rutscht. Ist das Fersenstück zu eng, besteht Scheuergefahr (Blasen)

Die Sohle:

Die Sohle der Ballettschläppchen ist in der Regel aus Chromleder. Dieses Material bietet die perfekte Mischung aus Halt und Gleitfähigkeit. Eben diese Sohle ist auch der Grund, weshalb sich Gymnastikschläppchen mit Gummisohle nicht für das Ballett eignene. Das Gummi würde den Fuß z.B. bei Drehungen zu sehr am Boden haften lassen.

Ballettschläppchen gibt es mit ganzer und geteilter Sohle. Dabei wird Anfängern eine ganze Sohle empfohlen. Die ganze Sohle bietet dem Fuß mehr Widerstand und hilft so dabei den Spann zu kräftigen. Die geteilte Sohle bietet sich vor allem für Fortgeschrittenen Tänzer an. Sie optimiert die Beweglichkeit des Fußes und betont den Spann besonders schön.

Die Materialien:

Ballettschläppchen gibt es aus verschiedenen Materialien: Leder, Satin und Leinen. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile und letztendlich ist es Geschmacksache, welches Material man bevorzugt.

Leder:
+ Atmungsaktivität
+Reißfestigkeit
+Dehnbarkeit
+Ökologisch unbedenklich
+Passt sich dem Fuß gut an

-Höherer Anschaffungspreis
-Intensive Pflege (Schweiß- und Feuchtigkeitsränder sind schwer zu reiningen

Leinen:
+derb
+Schmutz- und Bakterienresistent
+Leicht zu Reiningen (Wasserbad)
+Gutes Hautgefühl (Material nimmt Feuchtigkeit gut auf und gibt diese nach Außen ab)
+relativ preiswerte Anschaffung

-Dehnbarkeit
-Reibungsanfällig
-Steifheit am Fuß 

Satin
+Weichheit
+Glänzende Oberfläche

-Haltbarkeit
-chemisches Material
-Atmungsaktivität

Farben:

Ballettschläppchen gibt es in der Regel in den Farben rosa/haut, schwarz und weiß. Hierbei empfiehlt es sich, sich bei der Auswahl der Schuhe, nach der Farbe der Strumpfhose zu richten. Das hat den einfachen Grund, dass bei einheitlicher Farbe die Bein-Fuß-Linie nicht unterbrochen wird. Haben die Schuhe eine andere Farbe als die Strumpfhose, so ist die Linie unterbrochen und es its eurem Lehrer erschwert eure Linie zu beurteilen. Auch bei Auftrittenwird hier ein falsches Bild von eurer Linie gezeichnet, was sehr schade ist. Sonst ist die Farbe natürlich auch ganz persönliches Belieben.

Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen aufklären. Die Reihe wird ähnlich wie die Reihe Spitzentanz / Spitzenschuhe
regelmäßig ergänzt. Nach weiterer Recherche möchte ich euch hier eine Übersicht über Marken und Modelle bei Ballettschläppchen zur Verfügung stellen, ebenso wie meine persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema.


Bis dahin viel Spaß beim Tanzen
eure Daniela

Dienstag, 14. Juli 2015

Mit Ballett anfangen - Bin ich zu alt?

"Tanzen ist Träumen mit den Beinen" Viele Mädchen träumen davon einmal eine Primaballerina zu werden, doch erreichen können das nur einige wenige. Eiige dieser Mädchen bekommen schon in jungen Jahren Ballettunterricht - einige erhalten das Hobby, andere hören nach ein paar Jahren wieder damit auf. Doch es gibt auch viele dieser Mädchen, für die das rosa Tutu und die glänzenden Ballettschuhe ein Traum bleibt. Als Jugendlicher oder auch als Erwachsener fragt man sich: Warum habe ich aufgehört zu Tanzen? Warum habe ich nie angefangen zu Tanzen? Ist es jetzt zu spät? Bin ich zu alt, um Ballett zu lernen?
Leider gibt es genau an diesem Punkt niemanden, der diesen Menschen jetzt sagt: Nein, du bist nicht zu alt. Fang an. Es ist nicht zu spät. Jeder kann Ballett tanzen - es gibt keine Altersgrenze, kein Höchstgewicht oder eine bestimmte Größe, die man nicht überschreiten darf. Schauen wir uns das Ganze einmal ganz nüchtern betrachtet an.

Es gibt keine körperlichen Voraussetzungen, wenn ihr Ballett als Hobby betreiben wollt. Ihr müsst keinen bistimmten BMI und auch kein bestimmtes Geburtsjahr vorweisen, um das Tanzen zu erlernen -  so viel sein schon einmal gesagt. Natürlich müsst ihr euch überlegen, was ihr erreichen wollt. Dabei müsst ihr natürlich realistisch und ehrlich zu euch selbst sein. Solltet ihr euch das Ziel setzen mit 19 Jahren Ballerina werden zu wollen, ohne davor schon einmal einen Ballettsaal betreten zu haben, dann muss ich euch natürlich enttäuschen - das wird in 99,9% aller Fälle nicht funktionieren. Sollte euer Ziel sein einmal mit eurer Ballettgruppe bei einer Aufführung eurer Schule tanzen zu können, dann könnt ihr dieses Ziel durchaus erreichen. Warum solltet ihr es nicht ausprobieren? Ballett bedeutet, entgegen vieler Klein-Mädchen-Träume, eben nicht rosa Tutu, Spitzentanz und Spagat. Ihr müsst weder besonders gelenkig oder auswärts sein. Klar, wenn ihr euer Bein hinter den Kopf biegen könnt, dann kann das schon Vorteile mit sich bringen, aber macht auch das euch noch nicht zu einem guten Tänzer. 
Ballett - das bedeutet lebenslanges Lernen. Es bedeutet Ausdauer, Kontinuität und Koordination. Es bedeutet seinen Körper zu beherrschen, aber auch auf seinen Körper zu hören. Zu akzeptieren, dass der eigene Körper noch Zeit braucht, bis er eine Übung weiter gehen kann. Geduld. Ballett lernt niemand von heute auf morgen - man ist niemals "fertig". 

Ich fasse also noch einmal zusammen: 
  • Es gibt keine Altersgrenze, ab der ihr zu alt für das Ballett seid
  • Es gibt kein Höchstgewicht
  • Es gibt keine Größenbegrenzung - weder nach oben noch nach unten
  • Ihr müsst keinen Spagat können ;-)

Was ich euch nur empfehlen kann: Wenn ihr Lust auf Ballet habt, es einfahc mal ausprobieren wollt, versucht es. Ballett ist Training für Körper und Seele, erfordert und fördert die gesamte Persönlichkeit und macht einfach nur Spaß. Schaut euch doch einmal eine Ballettschule an. Die meinsten Schulen bieten kostenlose Probestunden an. (für eine Probestunde benötigt ihr noch keine Ballettkleidung. Ein enges Top, eine Leggins und Socken genügt) Probiert es aus. Tanzen macht glücklich.

Nun kommt die nächste Frage auf: Gibt es denn eine geeignete Gruppe für mich? Muss ich mit kleinen Kindern anfangen Ballett zu lernen? 
Auch diese Frage kann ich mit einem "Nein" beantworten. In allen Ballettschulen, die ich mir bisher angesehen habe, gibt es ein Angebot für Jugendliche / Erwachsene Anfänger und/oder Wiedereinsteiger. Man beginnt mit einfachen Übungen, die auf das Exercise an der Stange, sowie die Übungen in der Mitte und durch die Diagonale vorbereiten. Dabei wird das musikalische Verständnis, die Koordination und Beweglichkeit trainiert. Ein Rundum-Training, wenn man so möchte. 

Wenn ihr euch für das Ballett entschieden und schon die ein oder andere Stunde absolviert habt, stellt ihr euch vielleicht die Frage, was ihr erreichen könnt. Zunächst einmal sollte euer erstes Ziel sein, Spaß zu haben. Das Tanzen soll euch glücklich machen und euer Leben bereichern. Wenn es um Leistungsziele geht, dann müsst ihr zunächst in euch hineinhorchen. Was ihr erreichen könnt hängt von vielen Faktoren ab: 
Fällt euch das Ballett leicht? Lernt ihr schnell neue Schritte? Seid ihr von Natur aus gelenkig? Habt ihr Talent? Wie hoch ist eure Motivation, an euch zu arbeiten? Kommt ihr mit Rückschritten zurecht?
Wenn ihr euch diese Fragen ehrlich beantwortet, dann habt ihr schon einmal eine grobe Einschätzung dessen, was ihr erreichen könnt. Fragt nun eure/n Lehrer/in, wie sie/er die Situation einschätzt. 

Aber ganz gleich, was ihr euch für Ziele setzt oder was euer Lehrer euch zutraut: Behaltet den Spaß am Tanzen. Der Spaß und die Lebensfreude sollte immer an erster Stelle stehen.

In diesem Sinne: Viel Spaß bei euren Ballettstunden
Eure Daniela

Donnerstag, 9. Juli 2015

Meine Entwicklung im Ballett - Von Anfang bis heute

Ich hatte euch einen persönlichen Werdegang versprochen. Anders als geplant, erscheint er nun als Wochenpost und nicht auf der Seite über mich persönlich. Beginnen wir also im Jahr 2002.

2002:

In diesem Jahr habe ich mit dem Balletttanzen begonnen. Gemeinsam mit einem anderen Mädchen, das auch elf Jahre alt war, startete ich also Klischee getreu in einer Gruppe in der der Altersdurchschnitt bei ca. 8 Jahren lag. Das war aber weiter schlimm, da ich zwar die Größte war, mich mit den jüngeren aber gut verstanden habe. 

2003:

Ein Jahr später hatte ich meine erste Vorstellung. Wir tanzten eine Choreographie zu dem Marsch aus dem Nussknacker. Zunächst gab es kein Kostüm für mich, da ich einfach zu groß war, zum Schluss bekam ich aber ein schönes gelbes Kleid. Naja.

2004-2005:

In diesen zwei Jahren haben meine Schwester und ich oft die Gruppe gewechselt. Bis wir Ende 2005 in der Teenie-Gruppe angekommen waren. In dieser Zeit hatten wir keine Vorstellung, weshalb sich das "Aufsteigen" einfach gestaltete. Ende 2004 durfte ich mit dem Spitzentanz beginnen. Während dieser Phase habe ich sehr an meiner Dehnbarkeit gearbeitet. Es war ein Kampf, wie ich ihn seither nicht mehr beim Ballett erleben musste. dadurch, dass ich spät mit dem Ballett angefangen habe und von Natur aus nicht gelenkig bin, musste ich sehr hart kämpfen, um mein Bein mit gefasster Ferse zur Seite strecken zu können. Es war zum Haareraufen. Aber ich habe das durchgehalten und jede Stunde wieder aufs neue probiert. Bis es dann nahc Jahren geklappt hat.

2006:

Mit der neuen Gruppe hatten wir ein Jahr später unseren ersten Auftritt. Zu Vivaldis "Winter" und "Herbst" tanzen wir zwei Choreographien unseres Lehrers. Der Herbst war mein erster Tanz auf Spitze.
Zu Beginn der Sommerferien wirkten wir dann bei dem Projekt "Botschaft ohne Worte" mit, ein Tanzabend, der gemeinsam mit andern Tanzschulen gestaltet wurde.
Nach den Sommerferien begann ich dann bei den Erwachsenen zu trainieren. Dieser schritt war definitiv der größte, den ich während meiner Zeit beim Ballett machen musste. Ich fühlte mich am Anfang so schlecht, dass ich nie wieder in diese Gruppe wollte. Natürlich habe ich aber nicht aufgegeben und bin bis heute in dieser Gruppe.

2007:

Eine Neuauflage von "Botschaft ohne Worte" in der wir den "Winter" tanzten.  In diesem Jahr begann ich ein drittes Mal in der Woche zu trainieren.

2008:

Wieder ein Vorstellungsjahr. Auf dem Programm standen für uns vier Tänze. "Türkischer Marsch", "Ave Maria", "Für Elise", und "Tanz der Rosenmädchen aus Gayaneh". Das "Ave Maria" habe ich mit meiner Schwester allein getanzt.

2009:

In diesem Jahr hat unsere Gruppe einen kompletten Umbruch erfahren. Bis auf ein anderes Mädchen, meiner Schwester und mir habe alle anderen aufgehört und wir bekamen vier neue Mädchen dazu. Gleichzeitig wurden wir mit der Fortgeschrittenengruppe, von denen allerdings auch nur noch eine Tänzerin übrig war zusammengelegt. Wir haben dieses Jahr gebraucht um uns in der Gruppe einzufinden und zusammenzuraufen.
Als Höhepunkt haben wir am Kinder- und Jugendtanzprogramm teilgenommen, welches im Rahmen der Ostertanztage von der Staatsoper Hannover angeboten wurde. 

2010:

Das Jahr 2010 begann mit einer Überraschung. Ich war das Gesicht des Kinder- und Jugendtanzprogramms der Ostertanztage ausgerichtet von der Staatsoper Hannover. Aus diesem Grund durfte ich auch in diesem Jahr an den Ostertanztagen teilnehmen, obwohl ich eigentlich schon zu alt war.
Im Sommer hatten wir dann wieder eine Vorstellung mit der Ballettschule. Eine neue Choreographie zu Vivaldis "Winter" und eine "Polka" wurden erarbeitet. Ich durfte eine kleines Solo in einem "Zigeunertanz" tanzen.

2011:

Unsere Gruppe hat sich in diesem Jahr so gut wie aufgelöst. Letztendlich waren wir nur noch zu viert. 
Im gleichen Jahr habe ich das Training in der Ballettschule Renata Kesten. Gleich zu beginn wurde ich gefragt, ob ich bei der Vorstellung im kommenden Jahr mitwirken möchte. Jedoch habe ich abgelehnt.

2012:

Zu Beginn des Jahres habe ich dann doch die Rollen in Dornröschen angenommen. Im Sommer diesen Jahres tanzte ich also Dornröschen im Theater am Aegi. Meine Rollen: die rote Fee, ein Bauernmädchen in Coda und Walzer, die Katze (Solo) sowie die Jagdgesellschaft. Es war eine sehr schöne Erfahrung und ich bin letztendlich froh, dass ich mich doch noch dazu entschlossen habe das Ballett mitzutanzen. In diesem Jahr habe ich mich sehr gut in der neuen Schule eingelebt. Vor allem im Spitzentanz hat mich insbersondere die Vorstellung sehr vorangebracht




  

Die Vorstellung meiner Ballettschule erfolgte nur wenige Wochen später. Hier tanzten wir, nunmehr zu dritt, eine Variation aus "Coppelia" und "Faust". Bei dieser Vorstellung ist eines meiner liebsten Ballettbilder entstanden. Danke dafür Felix Kuntoro.Es war unsere erste Vorstellung, bei der wir alle Tänze auf Spitze getanzt haben. Ich weiß noch genau, dss ich neue Schuhe hatte und eine riesige offene Blase, die mega geblutet hat. Das lag aber nicht an den neuen Schuhen, sondern an den stundenlangen Proben für die beiden Vorstellungen.




2013:

Wiederaufnahme Dornröschen in den Rollen: rote Fee, Bauernmädchen in Coda und Walzer, die Katze (Solo), Jagdgesellschaft und die Rosenhecke. Das besondere an der Vorstellung war, dass meine Schwester in mehreren Hauptrollen eingesprungen ist, da der Ballettschule nach der ersten Vorstellung einige Mädchen abgesprungen sind. Dies war eines meiner schönsten Erlebnisse wärend meiner Zeit beim Ballett. Dafür möchte ich "Danke" sagen, auch wenn diese Zeit vorbei ist. Danke an meine Mädels Simone, Caro, Laura und Cora. Das war wirklich eine super tolle Zeit.



2014:

Vorstellung mit meiner Ballettschule. Mittlerweile wieder zu fünft, wovon eine die Vorstellung allerdings nicht mitgemacht hat. Meine erste Originalchoreographie: "Der sterbende Schwan" aus dem Karneval der Tiere. Zusätzlich unsere erste eigene Choreographie zu "River flows in you" aus dem Film Twighlight. Eine Neuauflage zu "Ave Maria" und eine Variation aus "Die Meistersinger von Nürnberg", sowie der "Kissentanz" aus "Rome und Julia"
Nach der Vorstellung nahm ich mehrmals am Sommertanzprogramm der "Norddeutschen Tanzwerkstatt" teil.
Das Jahr endetet weniger schön in der Trennung von der Ballettschule Renata Kesten.



2015: 

Off-Saison. Seit Jahren ist dies das erste Jahr ohne Ballett-Vorstellung. Irgendwie komisch, ich vermisse es sehr. Aber gleichzeitig ist es auch schön, sich mal wieder voll und ganz auf das Erarbeiten neuer Schritte und Technik zu konzentrieren. Unsere Gruppe besteht mittlerweile wirder aus sieben Tänzerinnen. Das ist zum einen super, zum anderen bin ich skeptisch, was die Vorstellung im kommenden Jahr angeht. Ich denke, dass Ende des Jahres die Choreographien für die nächste Vorstellung erarbeitet werden. Da ich ohnehin nicht wirklich gut in die Saison gestartet bin, kommt es mir eigentlich entgegen, dass wir keine Vorstellung haben. Was dieses Jahr noch passieren wird, erfahrt ihr ja auch im Trainingstagebuch.Obwohl wir keine Vorstellung haben, freue ich mich auf ein kleines Highlight im Sommer, von dem ich zu entsprechendem Zeitpunkt dann auch berichten werde.

Dienstag, 7. Juli 2015

Choreographien erfassen

Heute möchte ich mich dem Thema Choreographien zuwenden. Wie ihr vielleicht wisst, habe ich letztes Jar die Originalchoreographie des "Sterbenden Schwan" aus Karneval der Tiere getanzt. Was ihr vielleicht nicht wisst, ist, dass ich dabei die Aufgabe hatte die Choreographie selbstständig zu erfassen und zu erlernen. Mein Lehrer hat mir dann im Anschluss bei der technischen Umsetzung geholfen. Das Ganze war eine sehr gute Übung, um das Auge in Bezug auf die Schritte, deren Bezeichnungen und die Technik zu schulen. Gleichzeitig wird das musikalische Verständnis und die Fähigkeit nach Takt und Phasen zu sortieren gefördert. Wie ich dabei vorgegangen bin, möchte ich euch nun zeigen. Zunächst einmal braucht ihr natürlich ein Video mit der Originalchoreographie. Ich habe mir jetzt die Choreographie einer Talisman Choreographie ausgesucht Variation Talisman

Als erstes solltet ihr euch die Choreographie sehr oft im Ganzen ansehen, bevor ihr anfangt sie in ihre Einzelteile zu zerlegen. Schaut euch das Video oft an. Genauso oft solltet ihr euch die Musik anhören, ohne dabei die Choreo zu sehen. Solange, bis ihr die Musik in eurem Kopf gefestigt habt. Dieser Schritt ist sehr wichtig, denn ihr werdet merken, dass ihr, selbst wenn ihr ein excellentes Musikverständnis habt, bei der Analyse Kopfschmerzen bekommen werdet. Von hilft es die Musik -im wahrsten sinne des Wortes- in- und auswendig zu kennen. 


Jetzt ist das zählen dran. Ihr müsst zunächst den Takt festlegen. In meinem Fall ist das ein 4/4 Takt, den ich in langsamen Achteln zähle. Wenn ihr den Takt bestimmt habt, zählt ihr einfach die Takte durch. Passt auf, dass ihr Auftakte auch als solche erkennt und so mitzählt. Meine Talisman Variation hat 16 Takte à 8 langsame Achtel. Damit hätten wir den groben Rahmen bestimmt. Nun geht es daran diesen Rahmen etwas enger zu ziehen. Das bedeutet Phasen zu erkennen und herauszuarbeiten. Phasen sind Abschnitte in der Musik, die eine Einheit bilden und sind durch den Aufbau der Musik erkennbar. Diese Phasen werden in der Regel auch von den Choreographen aufgegriffen und sind daher auch als Muster in der Choreographie erkennbar.
In meinem Beispiel: 4 Phasen à 4 Takte à 8 langsame Achtel.
Das war jetzt meines Erachtens der einfachste Teil, denn nun kommen wir zu der Choreographie an sich.
Soll hier nur als Beispiel dienen. Im Nachhinein, habe ich noch den ein oder anderen Fehler verbessert

Um die Choreographie zu erfassen, zeichne ich mir zunäcsht die Takte in Form von großen Rechtecken auf, die ich anschließend noch einmal in halbe Takte einteile. Also habe ich pro Kasten 4 Achtel und pro großes Rechteck einen Takt. Wichtig ist, dass ihr die Rechtecke groß genug macht, damit ihr die Schritte, Arm- und Kopfhaltung, sowie Position auf der Bühne beschreiben könnt. Da ich ein Mädchen bin und bunte Frabstifte mag, suche ich mir für Beine, Arme und Kopf unterschiedliche Farben, um den Überblick zu behalten. Bevor ihr mit der Choreo loslegt, solltet ihr euch ebenfalls die Takte markieren, die eine Phase bilden. Das Ganze sollte ungefähr so aussehen:

Jetzt geht ihr Schritt für Schritt, Takt für Takt, Phase für Phase die gesammte Choreographie durch. Schreibt wirklich jedes Plie, jede Armbewegung, jede Kopfbewegung auf. Versucht immer die Fachbegriffe der Schritte und Positionen zu verwenden. Wenn ihr die Schritte umschreibt, dann kann es sein, dass ihr eine Woche später nicht mehr genau wisst, was ihr mit der Umschreibung meint. Die Fachbegriffe sind jedoch eindeutig. Vergesst bitte auch nicht, das jeweilige Spielbein zu bezeichnen. Eine Arabesque kann ja offen, geschlossen, auf dem linken, auf dem rechten Bei gestanden sein, die Arme könnten ein 1. Arabesque sein oder ein viertes etc.pp. Ihr seht hoffentlich worauf ich hinaus will: Schreibt alles auf was wichtig ist, aber so kurz und übersichtlich wie möglich. Ich weiß, das hört sich nicht einfach an, doch nur so könnt ihr die Choreographie später nachtanzen.

Wenn ihr alle Schritte der Choreographie erfasst habt, empfehle ich euch die Wege und Positionen auf der Bühne zu markieren. Daszu nehmt ihr euch wieder ein großes Rechteck, welches die Bühne darstellen soll. Zeichnet euch den Zuschauerraum, die Kulissen und die Gassen ein, um euch räumlich zu orientieren. Das könnt ihr erst einmal mit Bleistift machen. Mit einer anderen Farbe zeichnet ihr euch Orientierungshilfen ein, mit deren Hilfe ihr euch in eurem Übungsraum zurechtfindet. Dann legt ihr los und zeichnet die Wege jedes Taktes (oder Halbtaktes je nachdem, wie es euch besser gefällt) in das Rechteck ein. Trennt die Takte (oder Halbtakte) durch einen Punkt / Kreuz / Strich etc. Eventuell nutzt ihr auch hier unterschiedliche Farben, das müsst ihr selber entscheiden. 

Nun, da ihr die Musik analysiert, die Schritte, Wege und Positionen erfasst habt, könnt ihr loslegen. Ich mache es so, dass ich die Choreographie immer im Kopf tanze, während ich die Musik höre. Das heißt ich stelle mir vor, dass ich Zuschauer bin und die Choreographie von mir getanzt auf unserer Bühne sehe. Das klingt wahrscheinlich ein bisschen schizophren und verrückt, aber mir hilft diese bildliche Vorstellung dabei, mir die Choreographie zu verinnerlichen. 
Bei technischen Unsicherheiten oder was den Feinschliff angeht, empfehle ich euch trotzdem euren Lehrer zu Rate zu ziehen. Er hat die Erfahrung und den richtigen Blick auf die Dinge.

PS. Da ich es schon zu oft gelesen habe, noch einmal der Hinweis: Dies ist keine Anleitung, wie ihr allein Ballett lernen oder wie ihr allein in eurem Zimmer herumexperimentieren könnt. Es ist immer notwendig beim praktischen Teil des Erlernen einer Choreographie einen Lehrer an eurer Seite zu haben, sonst können sich schnell gefährliche Fehler einschleichen. Auch ich habe die praktische Umstzung mit meinem Lehrer zusammen gemacht. Also bitte nicht allein experimentieren. 

Donnerstag, 2. Juli 2015

DIY: Schwanen Kopfschmuck

Es gibt ein neues DIY - und zwar von meinem Kopfschmuck, den ich letztes Jahr bei meinem Solo getragen habe. Den Kopfschmuck hat meine Schwester für mich gefertigt, dafür noch einmal vielen vielen Dank an dich, aber ich weiß wie sie es gemacht hat und möchte euch gern teilhaben lassen.







Ihr benötigt:
  • ein breites, flaches Haarband als Unerlage
  • eine Strassbrosche / Haarspange o.ä.
  • kleine Weiße Federn
  • Nadel
  • Faden
  • Schere
  • evtl etwas Textilkleber
Im ersten Schritt wurde die Strassverzierung auf das Haarband genäht. Hierbei müsst ihr daraf Acht geben, dass ihr direkt die Mitte des Haarbandes trettt. Passt ebenfalls auf, dass sich das Haarband durch zu große, feste Stiche nicht verzieht.
Als nächstes werden die Federn aufgenäht. Dabei gilt wieder das Gleiche wie oben - aufpassen, dass das Haarband seine Form behält. Beim Kopfschmuck empfiehlt es sich, anders als beimTutu, wirklich alle Federn anzunähen und nicht zu kleben. Die Federn sind hier viel kleiner und durch den Kleber kann es sein, dass sie hinterher platt an dem Haarband anliegen, anstatt wuschig und weich auszusehen.
Ihr benäht jetzt das komplette Haarband mit Federn. 

Damit seid ihr dann auch schon fertig. Es macht zwar vel Arbeit die ganzen Federn an das Haarband zu nähen, aber es lohnt sich. Schaut euch hier auch das DIY zu dem passenden Tutu an.