Montag, 26. Oktober 2015

Die richtige Ballettschule - Lehrkraft

Wenn der erste Eindruck der Ballettschule stimmt, kann man in der Regel an Probestunden teilnehmen. Hierbei gilt es zunächst den Lehrer genau zu beobachten.

In Deutschland gibt es keinen Berufsschutz für den Tanzpädagogen. Diplome und Zertifikate sind also nicht immer ein aussagekräftiges Zeichen für eine gute Ballettschule. Eine gute Voraussetzung für das erlernen des Tanzlehrerberufs ist zunächst eine professionelle Tanzausbildung. Diese dauert in der Regel acht Jahre und sollte an einer staatlich anerkannten Hochschule absolviert worden sein. In Deutschland gehören folgende Hochschulen zu den staatlich anerkannten Institutionen:
  • John Cranko Schule
  • staatliche Ballettschule Berlin
  • Palucca Schule
  • John Neumeier
  • Ballettakademie der Hochschule München
  • Akademie des Tanzes (Mannheim)

Neben der Tanzausbildung ist es von Vorteil, wenn der Tanzlehrer selbst über professionelle Bühnenerfahrung verfügt. Nach Abschluss der eigenen aktiven Karriere schließt sich idealerweise ein Studium oder eine Ausbildung zum Tanzpädagogen an. Diese dauert in der Regel zwei bis vier Jahre. Folgende Fähigkeiten sollte sich der Tanzpädagoge in dieser Zeit aneignen:

  • Vermittel erlernen (Tanzen und Tanz lehren sind zwei Paar Schuhe)
  • methodische und didaktische Fähigkeiten
  • Anatomie, Bewegungs- und Gesundheitslehre
  • pädagogische Psychologie
  • Kenntniss über die geistigen und körperlichen Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen 

Wichtig ist weiterhin, dass sich die Lehrkraft stetig weiterbildet, andernfalls schleichen sich Routinen und veraltete Unterrichtsmuster ein.
Ein Indiz dafür, dass der Tanzpädagoge für seinen Beruf qualifiziert ist, ist das er spezialisiert ist. Bei einem Tanzlehrer, der von Ballett bis HipHop alles unterrichtet, drängt sich der Verdacht auf, alles nur mit Halbwissen zu vermitteln. Hier steht Qualität definitiv vor Quantität.

Ein sicheres Zeichen für die Qualität eines Ballettlehrers sind vor allem seine Referenzen. Damit sind nicht seine eigenen Erfolge gemeint, sondern sich in der Qualität der Schüler niederschlagen. Wie stehen die Chancen der Schülerinnen und Schüler an einer staatlichen Schule aufgenommen zu werden? Haben die Schüler sich auf einem Wettbewerb platzieren können. Natürlich ist es kein Zeichen für eine schlechte Schule, wenn diese beiden Punkte nicht erfüllt sind. Viele Ballettschüler haben gar nicht den Anspruch an einer staatlichen Schule angenommen zu werden.   
 

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Ballett-Haul (dancedirect, movedancewear, Tanzladen)

Heute habe ich einmal einen Haul für euch. Ich gebe zu, oft kaufe ich (mit Ausnahme von Spitzenschuhen) nicht neue Ballettsachen. Abe ab und zu müssen einfach neue Dinge gekauft werden. Dieses Mal sind es allerdings so viele und tolle Sachen dabei, dass ich sie euch gern zeigen möchte. Die meisten Teile sind von dancedirect, ein paar andere Teile von movedancewear und dem Tanz-Ballett-Laden in Hannover. Die Links zu den Artikeln findet ihr am Ende des Posts. Sollte ich einen vergessen haben - Info an mich in die Kommentare.

Zunächt einmal brauchte ich neue Balletttrikots für das wöchentliche Training, da meine mittlerweile alle etwas ausgewaschen sind. Ich habe mich dieses Mal nicht für mein geliebtes Plume-Model mit den Spaghettiträgern entschieden, sondern für ein Model mit Tank-Top-Trägern ebenfalls von Plume. Das Modell hat einen runden Ausschnitt vorn und einen weniger tiefen Rundausschnitt hinten, als das Modell mit den Spaghettiträgern. Ich hoffe, dass ich somit meine dumme Angewohnheit, mir beim Training wie eine Blöde den Rücken zu zerkratzen, ein bisschen eindämmen kann. Das Trikot ist unterfüttert und hat ein Unterbrustband. Ich habe die Farben Dunkelblau, Blaubeere und Purpur bestellt. Stückpreis ist 13,50€ ohne Versand. Dann noch einmal das alte Modell in waldgrün für 13,95€ ohne Versand

Da wir nächstes Jahr wieder eine Vorstellung haben und ich für die Proben nicht mein Auftrittstrikot tragen will, habe ich mir ein Proben Tutu der Marke Plume bestellt. Dieses hat einen Durchmesser von 40cm und besteht aus vier Lagen Tüll. Das Höschen ist aus Spandex. Der Einfachheit halber habe ich die Farbe schwarz gewählt. Evtl. werde ich das Tutu mit einem Draht verstärken - Mal sehen. Der Stückpreis liegt bei 24,95€ ohne Versand.





Das Highlight meiner Bestellung bei dancedirect ist mit Sicherheit mein neues Tutu. Dieses ist von Revolution und ein weinrotes Tellertutu. Der Teller ist mit einer superschönen Verziehrung besetzt. Dazu gibt es die Armrüschen und einen Kopfschmuck. Für welche Choreographie dieses Tutu bestimmt ist, verrate ich euch später. Der Stückpreis liegt hier bei 99,95€ ohne Versand.




Da ich neue Spitzenschuhe benötige, habe ich vorausschauenderweise schon das Zubehör mitbestellt. Die Spitzenschuhbänder sind von Bloch mit eingesetztem Gummi und haben 5,95€ gekostet. Die Lederflicken 2,20€. Schon für die Vorstellung und da ich neue Schuhe immer sehr rutschig finde, musste auch noch ein Beutel Kolophonium einziehen. Dieser hat 11,50€ gekostet. Alles natürlich ohne Versand.

Dann - brauchte ich nun endlich neue Schläppchen. Eigentlich tanze ich schon seit einem halben Jahr mit einem riesigen Loch im Schläppchen, war aber zu faul mir neue zu kaufen. Deshalb "Endlich". Bestellt habe ich natürlich Sansha Leinenschläppchen mit geteilter Sohle in rosa. Stückpreis liegt bei 18,85€ ohne Versand. 

Meine neuen Spitzenschuhe habe ich von movedancewear. Das Modell habe ich bereits testen können und für gut befunden. Es ist von Freed der Classic Pro. Der Stückpreis liegt bei diesen Schuhen bei 62,95€ ohne Versand.  Da die Schuhe handgefertigt werden, dauert die ankunft allerdings noch knapp zwei Wochen. Dazu wird es aber eh noch einmal einen Erfahrungsbericht geben.

Eine Kleinigkeit habe ich noch in unserem Ballettshop gekauft. Da es ja kalt wird und ich eine Frostbeule bin, mussten neue Beinwärmer her. Diese sind von Intermezzo in der Farbe Petrol und haben 19,95€ gekostet.

Jetzt bin ich erst einmal gut versorgt und glücklich. Wie zufrieden ich mit den Sachen bin, kann ich euch ja noch einmal in einem Review berichten.

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Hier die Links zu den Artikeln:
    

Montag, 19. Oktober 2015

Die richtige Ballettschule - Der erste Eindruck


Der Entschluss steht fest: Ich möchte Ballett lernen. Das ist schon  einmal der erste Schritt in die richtige Richtung und nun geht es daran eine geeignete Ballettschule zu finden. Doch diese Unterfangen ist, besonders für einen Laien, nicht gerade einfach. Besonders bei Kindern oder Anfängern ist es wichtig, dass die Grundlagen in geeigneter Umgebung von Anfang an richtig vermittelt werden. Haben sich erst einmal Grundlagenfehler eingeschlichen, sind diese später nur noch sehr sehr schwer bis gar nicht mehr zu korrigieren. Doch woran erkennt man nun eine "gute" Ballettschule. Um diese Frage zu klären, schauen wir heute zunächst einmal, wie die Ballettschule auf den ersten Eindruck wirken sollte.

Den ersten Eindruck bekommt man wahrscheinlich bei einer Probestunde. Diese wird von den meisten Ballettschulen kostenfrei angeboten. Sollte die Ballettschule ein Honorar für eine Probestunde verlangen, so sollte die erste Alarmleuchte angehen. Hier entsteht der Eindruck, dass der Fokus der Ballettschule nur auf dem finanziellen Aspekt liegen könnte. 

Doch zurück zu der Ballettschule. Als erstes sollte man den allgemeinen Eindruck der Schule beurteilen. Sind die Räumlichkeiten aufgeräumt und freundlich? Wirken die Kinder glücklich und wie benehmen sich die älteren Schülerinnen? Wird man begrüßt oder steht man zunächst verlassen herum? Macht der Unterricht einen zielstrebigen und strukturierten Eindruck?

Besonders wenn ihr euer Kind zu einer Probestunde begleitet, kann es gut sein, dass ihr beim Unterricht nicht dabei sein könnt. Vor allem im Trainingsraum selbst, haben Eltern - weder in der Probestunde, noch im wöchentlichen Unterricht - etwas zu suchen. Die Ablenkung, die von zuschauenden Eltern ausgeht, ist viel zu groß. Die Kinder sollen sich auf den Unterricht konzentrieren und nicht darauf "was Mama geradde macht". Trotzdem sollte die Ballettschule den Eltern die Möglichkeit geben am Training ihrer Kinder teilzunehmen. Eine Zuschauerstunde vor den Ferien, in denen die Kinder zeigen können, was sie gelernt haben, ist eine gute Möglichkeit die Eltern mit einzubeziehen. Alternativ kann eine Scheibe in der Tür oder eine Videoübertragung aus dem Trainingsraum, die Eltern am Training ihrer Kinder Teil haben lassen. Sollte die Ballettschule jeden Einblick in ihren Unterricht durch die Eltern unterbinden, sollten man auch hier aufmerksam werden - vielleicht gibt es ja etwas zu verbergen?

Dabei gilt es auch auf das Verhalten der anderen Kinder zu achten. Machen sie einen zufriedenen Eindruck oder wirken sie ängstlich oder lustlos? Ballett, vor allem als Hobby, sollte Spaß machen. Druck auf die Kinder, welcher Angst auslöst, ist hier absolut fehl am Platz. 

Ein weiterer Indiz für die Qualität einer Ballettschule ist die Gruppenstärke. Ein guter Pädagoge kann maximal 12 Schüler effektiv korrigieren und unterrichten. Sollten in dem Ballettsaal mehr als 15 Kinder zur Trainingsstunde erscheinen, so können Sie sicher sein, dass dieser Lehrer eher an dem Monatshonorar der Eltern interessiert ist, als daran die Inhalte des Unterrichts erfolgbringend an seine Schüler zu vermitteln. Das Gleiche gilt natürlich auch für Erwachsene. 

Gleichzeitig sollte das Erscheinungsbild der anderen Tänzerinnen und Tänzer beachtet werden. Herrscht hier eine gewisse Grundordnung oder das komplette Chaos. Gerade bei Kindern bietet sich eine Kleiderordnung an. Somit kann ein für den Unterricht angemessenes Outfit gewählt werden und ein Schaulaufen verhindert werden. In den Fortgeschrittenen Gruppen oder auch bei Erwachsenen Einsteigern, bietet sich eine grober Umriss einer Kleiderordnung an (eng anliegende Kleidung und Ballettschläppchen etc.pp) 

Beim Unterricht selbst, sollte beachtet werden, ob und in welcher Form Unterrichtsinhalte vermittelt werden. Natürlich soll Ballett in erster Linie Spaß machen, trotzdem sollte ein Ziel des Unterrichts erkennbar sein. Ist ein Unterrichtsaufbau zu erkennen oder handelt es sich bei der Trainingsstunde um wildes Rumgehopse? Wichtig ist auch darauf zu achten, ob und wie der Lehrer korrigiert. Erfolgen keine oder wenig Korrekturen, so wird sich kein Lernerfolg einstellen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Lehrer entweder keine Ahnung oder keine Lust hat. Das komplette Gegenteil sind eine Überforderung der Tänzerinnen und Tänzer durch eine Korrekturenflut. Hier werden vor allem Kinder entmutigt. Das Gleiche kann passieren, wenn in der Ballettschule eine Art Starkultur gelebt wird. Der Lehrer sollte keinen seiner Schüler bevorzugen. Es gilt also der goldene Mittelweg.

Sollte der erste Eindruck stimmen, so kann man sich in einer Probestunde einen tieferern Eindruck verschaffen. Worauf bei Räumlichkeiten, Lehrkraft und Technik geachtet werden sollte, wird in den nächsten Wochen hier auf Spitzenschuh thematisiert.

Bis dahin.
Eure Daniela


Montag, 12. Oktober 2015

12 Probleme die nur Tänzer / Tänzerinnen kennen:



"Du stehst auswärts - Immer. Überall" 

"Du kannst nur noch bis acht zählen"
"Du musstest akzeptieren, dass du niemals mehr Sandalen in der Öffentlichkeit tragen kannst"
"Wenn du Musik hörst, erfindest du in Gedanken Choreographien"

"Du verbringst Stunden damit dein Bühnen Make Up zu schminken - nur um später Stunden zu brauchen um es wieder zu entfernen"

"Wenn die Sohle deiner Spitzenschuhe perfekt eingetanzt ist, ist ganz plötzlich die Box zu weich - oder umgekehrt"

"Eine Seite deiner Hüfte ist flexibler als die andere"

"Du trägst eines dieser Trikotmodelle"



"Dich selbst tanzen zu sehen, ist jedes Mal ein Trauma"

"Du wirst den Moment niemals vergessen, in dem du eine Triple Pirouette gestanden hast und niemand es gesehen hat"

"Dein Leben ist gepflastert mit Haarnadeln und Haarnetzen, doch sie sind niemals da wenn du sie brauchst"

Und natürlich hast du schon tausend Mal gehört: "Oh, wie in Black Swan" 

PS. Ab der nächsten Woche (19.10.2015 - Montag) startet eine 5-teilige Serie zum Thema "Die richtige Ballettschule". Dabei gebe ich Tipps, worauf ihr bei der Suche nach einer guten Ballettschule achten müsst

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Hindernisse auf meinem Ballettweg

Ich möchte ehrlich zu euch sein. Und wer hätte es gedacht? - Es ist nicht alles Gold was glänzt. Auch ich hatte und habe immer wieder Probleme auf meinem Weg im Ballett, die mich zurückwerfen, zweifeln lassen und mir meine Motivation nehmen. Das sind Verletzungen, Krankheiten, andere Tänzerinnen, Schrittklombinationen etc.pp. Und darüber möchte ich euch heute berichten.


Das erste große Hindnerniss, das sich mir in meiner Ballettlaufbahn in den Weg stellte, war mein Alter und meine Größe. Da ich, wie ihr vielleicht wisst, mit elf Jahren in einer Gruppe mit Sieben-/Achtjährigen angefangen habe, ist es ja natürlich, dass ich dort immer die Älteste war. Dazu war ich auch noch die Größte. Klar, einmal auf Grund des Altersunterschiedes, zum anderen, da ich eh ein relativ großer Mensch bin (verglichen mit den Frauen in meinem Umfeld). Das hat mir damals aber eigentlich nichts ausgemacht, bis eines Tages die erste unserer Vorstellungen vor der Tür stand. wir sollten den Marsch aus dem Nussknacker tanzen und ich hatte kein Kostüm, weil ich zu groß war. Super. Natürlich hat mein Lehrer noch ein Kostüm für mich gefunden, ein schönes gelbes langes Kleid, aber ab diesem Moment kam ich mir immer zu riesig vor. Zusätzlich wurde ich natürlich älter und kam in die Pubertät, was den Unterschied zwischen mir und den anderen Mädchen noch deutlicher machte. Kurz nach der Vorstellung wechselte ich mit meiner Schwester zusammen in eine andere Gruppe, aber dieses Gefühl zu groß zu sein, verfolgt mich bis heute (auch heute noch gehöre ich zu den größten der Ballettschule - so nebenbei) Mittlerweile stören mich ganz andere Dinge als die Größe, aber besonders bei Vorstellungen ärgere ich mich, wenn ich wegen meiner Größe hinten tanzen muss. Aber ich kann mich ja schlecht klein zaubern.

Ein weiteres Probelm, das mich zum Teil auch wirklich genevert hat, ist, dass sich unsere Gruppe von Zeit zu Zeit immer aufgelöst hat und durch neue Tänzerinnen aufgestockt wurde. Ich meine, klar, es macht keinen Sinn Ballettuntericht für zwei Mädchen anzubieten, aber duch die "Gruppenzusammenführung" wurden wir immer wieder von Leistungsniveau nach hinten geworfen. Das hat mich zum teil schon sehr geärgert und demootiviert. Mittlerweile steht dieses Problem zum Glück nicht im Raum, aber ich würde mich auch jetzt noch darüber ärgern. Ich versuche mir aber zu sagen, dass es besser ist zu warten, bis die neuen Mädchen auf unserem Stand sind, als dass unsere Gruppe aufgelöst wird und ich vor dem Nichts stehe. Außerdem haben wir ja auch alle mal angefangen.

Mein größten Verletzungen in meiner Ballettzeit waren ein Muskelfaserriss im linken Oberschenkel und mein  Sprunkgelenkkapselriss. Der Muskelfaserriss ist durch eigenen Dummheit entstanden. Ich wollte in der Küche ein Grande Battment machen - unaufgewärmt, in Jeans. Das Ergebniss war ein kleines Ziehen in meinem linken Oberschenkel, dass ich aber nicht weiter beachtete. Im nächsten Training wurde das ziehen stärker und mein Muskel verhärtete sich. Nach diesem Training ging gar nichts mehr. Aber anstatt zu pausieren habe ich weiter trainiert. Die Schmerzen gingen nicht weg und meine Dehnbarkeit wurde immer schlechter. Bis ich in den Sommerferien zwangsweise pausieren musste. Nach den Sommerferien waren die Schmerzen weg - meine Dehnbarkeit auf der linken Seite ist jedoch bis heute nicht so gut, wie vor diesem Vorfall.



Der Sprunggelenkkapselriss ist beim Wandern passiert. Ich war in den Sommerferien mit meiner Familie in Berchtesgarden zum Wandern. Wir sind viele hochalpine Strecken gegangen ohne das mir jemals etwas passiert ist. Bis zu diesem einen Tag. Die Strecke war einfach. Eigentlich war es gar kein richtiges Wandern sondern eher ein spazieren. Und doch oder gerade deshalb ist mir hier dieser Unfall passiert. Ich war unaufmerksam und bin mit der Schlaufe meines Schnürsenkels an einem Stein oder Ast (ich weiß es nicht mal mehr genau) hängen geblieben. Men Fuß wurde ruckartig nach hinten gedreht. Dabei hat sich in meinem Sprunggelenk ein Riss gebildet. Der Urlaub war natürlich gelaufen - oder eher nicht. Langfristige Folgen sind ein schwaches Fußgelenk, mit dem ich mich aber arrangiert habe. 

Die größte körperliche Baustelle sind jedoch mein Hohlkreuz und meine Knie. Ich habe ein angeborenes Hohlkreuz, gegen das ich nichts tun kann. Ich muss ständig darauf achten im Rücken gerade zu bleiben - beim Ballett, beim Reiten, überall. Das ist etwas, was mich mein Leben lang ärgern wird.
Meine Knie sind das andere und für mich auch allergrößte Probelm beim Ballett. Ich habe geschummelt. Früher. Obwohl mein Lehrer mich immer wieder darauf hingewiesen und korrigiert hat, ich es zudem noch besser wusste, habe ich Jahrte lang mein Auswärts durch das Knie weiter geschummelt. Egal ob es sich um das Standbein oder um das Spielbein handelt. Mein Lehrer und ich hatten deswegen richtig Stress, aber ich wollte ja nicht hören. 2008 war es dann soweit. Unerträgliche Schmerzen. Ab zum Orthopäden - Diagnose "Abnutzungsathrose". Super. Seitdem schummel ich nicht mehr. Die Schmerzen sind aber immer noch da. Besonders wenn es kalt ist. Zusätzlich hat mein Knie extrem an Stabilität verloren. Also Mädels und Jungs - bitte bitte seid schlauer als ich und akzeptiert euren Körper so wie er ist. Erzwingt nichts, das bringt überhaupt gar nicht.

 Ihr seht, es ist niemals einfach und manchmal wollte ich auch schon aufgeben. Aber dann merke ich wie sehr ich das Tanzen liebe und kämpfe weiter. Schreibt mir doch mal von euren Stolpersteinen auf eurem Ballettweg. Wenn euch das Thema gefällt und ihr noch mehr Leidenschgeschichten oder auch Erfolgsstorys lesen wollt, lasst es mich wissen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Training
Eure Daniela

Montag, 5. Oktober 2015

Ballettschläppchen - Meine Erfahrung

Bezogen auf meinen allgemeinen Blogpost über Ballettschläppchen wollte ich  noch einmal von meinen Erfahrungen mit den verschiedenen Modellen berichten.

Lederschläppchen mit ganzer Sohle von Bloch:
Zu Beginn meiner "Ballettkarriere" hatte ich, wie die meisten anderen Tänzerinnen in meiner Ballettschule, Lederschläppchen mit ganzer Sohle. Die Sohle bestand dabei aus Chromleder. Fixiert wurden die Schläppchen mit einem einfachen Gummiband, welches über den Spann verlief. Die Schläppchen waren für die ersten Jahre im Ballett wirklich gut. Die ganze Sohle hilft, durch ihren größeren Widerstand, die Füße zu kräftigen und ich denke, wenn ich mir meine Füße anschaue, ist das auch bei mir der Fall gewesen (natürlich nur in Kombination mit meinem Training ;-)) Was mir damals schon auffiel war, dass der Schuh sich dem Fuß nicht so schön anschmiegte. Und auch heute finde ich, dass diese Schläppchen keine schöne Fußlinie macht. Eher im Gegenteil. Trotz der optischen Komponente würde ich diese Schläppchenform gerade Anfängern ans Herz legen, da sie das Training wirklich effektiv unterstützen.


Lederschläppchen mit ganzer Sohle von Grishko:
Zwischenzeitlich hatte ich Lederschläppchen von Grisko mit ganzer Sohle. Die Sohle war aus Leder (kein Chromleder) und somit sehr hart. Die Schläppchen waren vorne kurz geschnitten und haben gut zu meinem damaligen Fuß gepasst. Sie gaben sehr guten Halt und boten dem Fuß gleichzeitig viel Widerstand, was meinen Füßen sehr geholfen hat Kraft aufzubauen. Ich habe diese Schläppchen in der Zeit der Vorbereitung auf Spitze und parallel zu den ersten Spitzenstunden getragen. Mit dieser Kombination bin ich sehr gut gefahren. 

Lederschläppchen mit geteilter Sohle von Bloch:
Nach vier Jahren bin ich dann auf Lederschläppchen mit geteilter Sohle umgestiegen. Diese Schläppchen habe ich sehr lange getanzt und oft nachgekauft. Die Schuhe passen sich sehr schön der Fußform an und ermöglichen einen gestreckten Fuß mit einer schönen Linie. Nachteil der Schläppchen ist, dass sie vorne (wie die Schläppchen mit der ganzen Sohle) nicht ganz so hoch geschnitten sind, was mit mittlerweile nicht mehr so gut gefällt. Gleichzeitig hatte ich während der Trainingsstunden in den verschiedenen Ballettschulen immer wieder das Problem, dass ich am Boden festklebte. Das wird aber höchstwahrscheinlich am Tanzboden liegen. Ein entscheidener Vorteil dieser Schläppchen gegenüber meinem aktuellen Modell ist die Haltbarkeit. Eigentlich sind diese Schläppchen unkaputtbar. Lediglich das Leder sieht irgendwann nicht mehr ganz so schön aus. 

Leinenschläppchen mit geteilter Sohle von Sansha:
Mein aktuelles Modell von Sansha ist ein Leinenschläppchen mit geteilter Sohle. Diese Schläppchen passen sich vom ersten Moment an sehr geschmeidig an den Fuß an. Sie sind auf dem Ballen etwas höher geschnitten, was meinem Fuß sehr schmeichelt. Die Linie sieht richtig gut aus. Ich habe bisher auf keinem Tanzboden das Problem gehabt zu rutschen oder festzukleben. Der Nachteil dieser Schläppchen ist, dass sie auf Grund des Materials schneller kaputt gehen, als die Schläppchen aus Leder. Ein weiterer Nachteil ist die Innensohle, die mir persönlich zu dick ist, sich aber problemlos herausreißen lässt. Momentan sind diese Schläppchen mein "heiliger Gral".

Leinenschläppchen mit geteilter Sohle von Merlet:
Für zwei oder drei Trainingseinheiten hatte ich Leinenschläppchen von Merlet mit geteilter Sohle. Diese schläppchen haben mir überhaupt nicht gefallen. Die Schläppchen waren an der Ferse so kurz geschnitten, dass mir die Schläppchen permanent von der Ferse gerutscht sind. (und ja, ich hatte die richtige Größe). Das war gar nichts. Weshalb ich diese Schläppchen danach auch nicht mehr angezogen habe.  

*Alle hier gezeigten Schuh-Modelle (Ausnahme Lederschläppchen mit Ledersohle) findet ihr auf dancedirect