Dienstag, 19. Mai 2015

Tanzpädagogik - Ballettlehrer werden

Oft lese ich im Internet Folgendes: "Kann ich Ballettlehrerin werden, ohne vorher auf der Bühne getanzt zu haben?"  Tanzlehrer zu sein hat viele schöne Aspekte. Man kann sein Hobby zum Beruf machen, arbeitet mit Kindern zusammen, umgiebt sich mit Musik und tut das, was man schon immer so sehr geliebt hat - Tanzen. Jedoch ist oftmals gar nicht so klar, wie man eigentlich Ballettlehrer werden kann. Natürlich gibt es den Weg nach einer abgeschlossenen Bühnenkarriere, eine Prüfung zum Tanzpädagogen zu machen. Aber was, wenn man kein Profitänzer ist? Ist der Traum vorbei, bevor er angefangen hat? - Nein, natürlich nicht. Es gibt einen anderen Weg, den ich euch hier kurz aufzeigen will: Die berufsbegleitende Ausbildung zum Tanzpädagogen. Vor einigen Tagen habe ich von folgendem Ausbildungsmodel erfahren, welches das Dance Center Bielefeld - Zentrum für zeitgenössischen Tanz anbietet. 

Bei der Ausbildung handelt es sich um ein Lehrsystem, welches ein oder zwei Jahre dauert und die Inhalte an je 12 Wochenenden im Jahr ganztägig vermittelt. Somit ist es perfekt für Interessierte geeignet, die unter der Woche schon feste Verpflichtungen haben. Nach einem / zwei Jahren (je nach Lehrsystem und Vorkentnissen), bestandenen schriftlichen, mündlichen und praktischen Zwischenprüfungen, sowie nachtürlich der Abschlussprüfungen, erhält man den Abschluss als geprüfter Tanzpädagoge.



Quelle:Tanzpädagogik Bielefeld
Um zunächst einmal die Frage zu beantworten, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen: Neben einer hohen Motivation, solltet ihr auf jeden Fall mindestens 19 Jahre alt sein. Ihr solltet gesund sein und eine gute körperliche Fitness mitbringen, um das Pensum der Ausbildung und des späteren Berufts gerecht zu werden. Fortgeschrittene Kentnisse im küsterlerischen Tanz werden ebenso vorausgesetzt, wie das bestehen der Aufnahmeprüfung / Audition.

Die Aufnahmeprüfung findet in Form eines Workshops statt und beginnt mit dem Ballett. Dieser Teil umfasst ein Stangetraining, sowie Diagonale und Mitte. Es folgt Jazz Dance. Hierbei wird zunächst ein Warm Up gefordert. Anschließend folgt das Einstudieren und selbstständige Wiedergaben einer Choreographie, sowie eine improvisatorische Ergänzung. Modern Contemporary wird ebenfalls über eine Einstudierung und selbstständige Wiedergabe, sowie improvisatorische Ergänzung abgeprüft. Der letzte praktische Teil besteht aus dem Vortanzen einer 1,5 minütigen Choreographie. Danach werden die Ergebnisse in einem Informationsgespräch besprochen.

Wenn die Aufnahmeprüfung bestanden ist, geht es daran die erforderlichen Inhalte der Ausbildung zu erlernen und die Ziele zum Bestehen der Abschlussprüfung zu erreichen. Neben der persönlichen Entwicklung und der Erweiterung des tanztechnischen Wissens und Könnens, werden auch theoretische Themen erarbeitet. Ziel ist es dabei vor allem, dass der Absolvent anatomisch korrekt, methodisch, didaktisch und pädagogisch wertvoll unterrichten kann. Hierbei liegen die Schwerpunkte unter anderem auf dem eigenständigen Erstellen von Unterrichts- und Kurskonzepten mit den zugehörigen Exercises. Dabei gilt es ebenso das tanzpädagogische Übungs- und Bewegungsrepertoire zu erweitern, um die sozialen, affektiven, kognitiven und motorischen Fähigkeiten zu fördern.


Quelle: http://www.ballettschule-ezzat.de/
Natürlich finden regelmäßig Zwischenprüfungen und kleine Lehrproben statt, um den Leistungsstand der Schüler währen der Ausbildung zu überprüfen.  

Die Inhalte der Ausbildung umfassen neben den praktischen Unterrichtseinheiten auch den theoretischen Teil. Eine Auflistung der zu behandelnden Themen findet ihr nachfolgend:



  • Jazz Dance & Jazz Dance Methosik / Didaktik
  • Ballett & Ballett Methodik / Didaktik
  • Modern Contemporary & Modern Contemporary Methodik / Didaktik
  • Tanzgeschichte
  • Tanzpädagogisches Übungsrepertoire
  • Choreographie / Choreographische Strukturek für NON - Professionals
  • Choreographie / Konzept in Theorie und Praxis
  • Improvisation / Kontaktimprovisation / Partnering
  • funktionelle Anatomie
  • Kindertanz modern und kreativ
  • Methodik / Didaktik
  • Workshop Hip Hop
  • Workshop Tanz (Jazz Dance oder Modern Contemporary)
  • Workshop Marketing

Weitere Informationen zu dem Ausbildungsprogramm und den dazugehörigen Studiengebühren findet ihr hier.

Ich denke, dieses Ausbildungskonzept ist sehr interessant für all diejenigen, die das Tanzen zu ihrem Beruf machen möchten. Die Möglichkeit die Seminare am Wochenende zu absolvieren, finde ich sehr attraktiv. Wäre ich etwas jünger und in meinem Beruf nicht so sehr verankert, würde ich diese Programm bestimmt in Betracht ziehen.

Ihr könnt mir ja einmal in die Kommentare schreiben, wie euch dieses Programm gefällt und ob ich euch weitere Ausbildungsprogramme vorstellen soll. 

Bis dahin wünsche ich euch einen wunderschönen Tag und viel Spaß bei eurem Training.
Eure Daniela

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